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Buchtipps - Romane

Etwas ist passiert in Antoine Duris' Leben, denn er kündigt seine Stelle als Professor an der Hochschule der Schönen Künste in Lyon und landet als einfache Museumsaufsicht in Paris. Oft steht er während seiner Arbeitszeit vor einem Gemälde und scheint mit ihm in eine andere Welt zu versinken. Die Direktorin wird auf ihn aufmerksam und sie schafft es, ihm seine Beweggründe für diesen drastischen Arbeits- und Wohnortwechsel zu entlocken. Duris zerfleischt sich selbst, denn er meint mit Schuld am Tod einer jungen, erfolgsversprechenden Kunststudentin zu haben.

D. Owens "Der Gesang der Flußkrebse" schildert das Erwachsenwerden Kyas, des "Marschmädchens" zu Beginn der 50er Jahre in North Carolina. Kya ist sechs Jahre alt, als ihre Familie zerbricht. Die Mutter flieht vor dem gewalttätigen Vater, die älteren Geschwister verschwinden nach und nach, schließlich auch der Vater. Auf sich alleine gestellt, scheitern auch alle Versuche einer Sozialarbeiterin, das Kind in die soziale Gemeinschaft des nahe gelegenen Örtchens Barkley Cove zu integrieren.

Die Cardinals sind eine Pest unter den Anwohnern des kleinen Dorfes Norco in einer rauen Gegend Kanadas. Norco ist entstanden, als das Zinkvorkommen entdeckt wurde. Jede Familie versucht, durch Minenarbeit, reich zu werden. Die 21 Kinder der Cardinals wachsen mit Dynamit und Gesteinsproben auf. Ihren Vater vergöttern sie, ihre Mutter lieben sie. Obwohl keiner der beiden viel Zeit für sie aufbringt. Während eines Rachefeldzugs gegen die Dörfler und den Minenkonzern geschieht ein verheerender Unfall, der die Familie erschüttert. Ein grandioses Buch!

Er, der Psychiater, wartet darauf, endlich in den Ruhestand gehen zu können. Die Alltagssorgen seiner Patienten sind meist unverändert über Jahre hinweg. Viele haben gar keine Lust, ihr Problemgerüst abzubauen. Trotzdem hört er geduldig zu, Tag für Tag. Jahr für Jahr. Seine Sprechstundenmitarbeiterin begleitet seine Arbeitstage scheinbar schon ewig. Als aber eine neue Patientin hartnäckig nach einem Termin fragt, obwohl keine Neuzugänge aufgenommen werden sollen, ändert sich sein Blickwinkel. Wer ist Agathe?

Eine niederösterreichische Familiengeschichte, die zu einem schrägen Roadmovie wird, meist lustig-skuril, doch auch berührend und unvergleich erzählt von der fabelhaften jungen Autorin Vea Kaiser.

Edward ist ein alter Mann, der um seine Frau trauert. Sie war die Liebe seines Lebens. Als sie stirbt, bleibt ihm nichts, als die Erinnerung, v.a. an ihre gemeinsamen, wunderbaren kulinarischen Abende. Edward´s Tochter sorgt sich um ihn und da sie selbst schon lange nicht mehr in ihrer Heimatstadt wohnt, bittet sie ihre Freundin Isabel, ab und zu bei ihrem Vater vorbeizuschauen. Bereits beim ersten Besuch wird Isabel überrascht.

"Alle, außer mir" ist das Credo des 95jährigen Attilio Profeti, mit dieser Lebenslüge leugnet er seine eigene Vergangenheit, die Beteiligung an einem der dunkelsten Kapitel der italienischen Geschichte, dem Abessinienkrieg. Das ändert sich schlagartig, als vor Ilarias Haustür (sie ist die 40jährige Tochter Profetis und Heldin des Romans) ein junger Afrikaner sitzt und behauptet, der Enkel ihres Vaters zu sein.

Drei Frauen aus drei Kontinenten, deren Lebenswege unterschiedlicher nicht sein könnten, spielen die entscheidenden Rollen in L. Colombanis Debütroman "Der Zopf".

Das Gemälde zeigt eine Frau in rotem Kleid. Sie steht inmitten eines großen Maisfeldes und schaut in die Ferne. Emily erhält ein Paket aus Deutschland mit diesem Kunstwerk und weiß nicht, wer der Absender ist. Sie weiß nur, dass die Abgebildete stark ihrer vor Kurzem verstorbenen Großmutter Margaret ähnelt. Ihre Hand greift zum Telefon und wählt die Nummer, die sie schon ewig nicht mehr gewählt hat: die Nummer ihres Vaters. Kann er ihr helfen, das Geheimnis des Gemäldes zu lüften? Gemeinsam führt ihr Weg nach Deutschland.

Die Geschichte der Bienen erzählt die Geschichte dreier Familien in drei Ländern über fast 250 Jahre hinweg - und doch sind sie unauflöslich über die Bienen verbunden! Der Biologe und Samenhändler William sieht sich als Forscher gescheitert - hat dann aber 1852 in Maryville/England die Idee für einen völlig neuen Bienenstock. Der Imker George betreibt 2007 in Ohio die Imkerei im großen Stil - doch plötzlich bleiben die Bienen weg. Kann der Kampf um die bedrohte Existenz Vater und Sohn Tom wieder zusammen bringen?