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Buchtipps - Romane

Eine Autostunde von Tokio entfernt steht am Hang des Kujirayama inmitten eines großen Gartens des Telefon des Windes. Jedes Jahr pilgern Tausende Menschen zu diesem Telefon, um dem Wind und den Stimmen der Vergangenheit zu lauschen. Es ist ein Zufluchtsort für Menschen, die ihre Liebsten bei dem Tsunami von 2011 verloren haben, geworden. An diesem magischen Ort lernt die Radiomoderatorin Yui, die ihre Tochter und Mutter verloren hat, den Arzt Takeshi kennen, auch er hat ein Trauma zu verarbeiten. Ganz allmählich nähern sich die beiden an und schöpfen neuen Mut.

Carlo ist ein gefragter Landschaftsgärtner, der seinen Beruf liebt. Mit Agon, seinem Mitarbeiter, ist er viel in den großen und kleinen Gärten der hiesigen Bewohner unterwegs, um deren teils bizarren Wünsche zu erfüllen. Seit Ana ihn verlassen hat und seine Tochter im Ausland studiert, hat sich Carlos Leben verändert. Nur seine Mutter ist ihm geblieben. Als bei ihr beginnende Demenz diagnostiert wird, und sie eines Tages spurlos verschwindet, beginnt Carlo ihr Leben nach und nach aufzurollen.

Man schlägt das Buch auf und findet sich zwischen Eisenbahnlinien wieder. Weit verzweigt, in den weiten Wäldern Kanadas sind die Züge "Sudbury-Toronto", der "Northlander", der "Transcontinental", der "Buddcar" und der "Toronto-Montreal" unterwegs. Der Rhythmus der Menschen richtet sich nach den Bahnstationen und dem An- und Abfahren der Züge. Gladys, eine betagte Bewohnerin des kleinen Ortes Swastika, besteigt eines Tages einen dieser Züge, ohne Rückfahrkarte. Niemandem im Ort, nicht einmal ihrer Tochter sagt sie Adieu.

Seethaler übertrifft sich wieder selbst mit diesem wunderbaren Bändchen über Gustav Mahler. Dieser großartige Komponist und Dirigent erlebt seine letzte Reise über den Atlantik und lässt sein Leben Revue passieren. Schon immer ist Mahler ein körperlich kranker Mensch, der alles gibt, wenn es um seine Leidenschaft geht: die Musik. Mahler revolutioniert Konzert- und Opernaufführungen, indem er mehr Theaterdarstellungen und Masse mit einbringt.

Elizabeth Gilbert gelingt mit "City of Girls" ein Pageturner, der uns zu Beginn in die Welt New Yorks der 40er Jahre eintauchen lässt. Vivian Morris, das 19jährige Landei, kann bei ihrer Tante Peg, der Chefin des Revuetheaters "Lily Playhouse", unterkommen. Sie näht dort für die Revuegirls die Kleider, gewinnt in Celia eine enge Freundin, mit der sie nach der Vorstellung bis zu den frühen Morgenstunden durch die New Yorker Bar- bzw. Jazzszene zieht. Schon die ersten beiden Wochen verändern Vivians Leben radikal, und im Lauf der Zeit immer mehr.

Dies ist die Geschichte von zwei unterschiedlichen jungen Frauen im Paris des 19. Jahrhunderts. Eugenie stammt aus gutem Hause und hat ein inniges Verhältnis zu ihrer Großmutter. Als sie ihr von ihrer Fähigkeit erzählt, mit Verstorbenen kommunizieren zu können, wird sie in die Salpètrière eingeliefert. In diesem Krankenhaus werden Frankreichs geisteskranke Frauen behandelt. Nur die wenigsten schaffen es, diese Anstalt wieder zu verlassen. Bereits seit Jahren lebt Louise dort.

Wer "Marianengraben" liest, wird lachen und gleichzeitig weinen müssen. Die Ich-Erzählerin, Paula, steckt in einer tiefen Depression, seit ihr kleiner Bruder vor 2 Jahren im Meer ertrunken ist. Durch seine kindliche Begeisterung für Meeresbewohner erlebt die angehende Biologie-Studentin ihr Fachgebiet mit Herz und Sinne. Nun ist Tim aber nicht mehr da. Trägt sie mit Schuld an seinem Tod? Als sie sich endlich überwinden kann, das Grab erstmals aufzusuchen, trifft sie in dieser surrealen Umgebung auf Helmut. Es ist Nacht. Und Helmut ist gerade dabei, seine Frau Helga auszubuddeln.

Bereits mit ihrem ersten Roman "Die Schlange von Essex" hat sich die englische Autorin Sarah Perry einen Namen gemacht. Ihr zweiter Roman "Melmoth" steht dem hochkarätigen Bestseller in Nichts nach.

Miss Eleanor Oliphant ist 30 Jahre alt, wohnt in Glasgow und fristet ein ganz normales Leben als graue Buchhalterin in einem kleinen Betrieb. - Scheinbar! - Eine Narbe im Gesicht lässt jedoch mehr erahnen. Denn Eleanor musste sich eine Scheinwelt aufbauen, um mit ihrer Vergangenheit leben zu können. Ein unvorhergesehenes Ereignis bringt diese Welt zum Einstürzen. Mithilfe ihres einzigen Freundes beginnt sie, ihre schrecklichen Kindheitserinnerungen zu verstehen und damit umzugehen.

In "Long Bright River" schickt Liz Moore die Streifenpolizistin Mickey in Philadelphia auf die Suche nach ihrer drogenabhängigen Schwester. Kacey finanziert sich ihren Drogenkonsum durch Prostitution und ist jetzt seit Wochen verschwunden. Auf der Suche nach ihr gerät Mickey selbst in große Gefahr. Dieser Roman ist spannender Thriller und mitreißende Familiengeschichte zugleich und ich kann ihn momentan nicht aus der Hand legen... gelesen und empfohlen von Monika Seyerlein Was habt ihr schon spannendes für 2020 entdeckt?