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Buchtipps

An einem stürmischen Tag des Jahres 1920 kommt sie zur Welt, jüngste Schwester von fünf übermütigen Brüdern, Violeta del Valle. Die Auswirkungen des Krieges sind noch immer spürbar, da verwüstet die Spanische Grippe bereits ihre südamerikanische Heimat. Zum Glück hat der Vater vorgesorgt, die Familie kommt durch, doch schon droht das nächste Unheil, die Weltwirtschaftskrise wird das vornehme Stadtleben, in dem Violeta aufwächst, für immer beenden, die del Valles ziehen sich ins wild-schöne Hinterland zurück.

Den Rahmen dieser Geschichte um den jungen William bildet die Katastrophe von Aberfan (einem walisischen Ort) im Jahr 1966.

Die in Tel Aviv geborene Journalistin greift das Leben ihres Urgroßonkels auf und verflechtet einen flüssig zu lesenden biografischen Roman daraus. Isidor -oder auch Innozenz oder Ignaz- Geller lebte in Wien, als die Nationalsozialisten an die Macht kamen. In den Zwanzigern schaffte er es, sich aus der familiären Armut zu befreien und wurde ein bekannter Wiener Kommerzialrat und Kunst- und Musikliebhaber. In seinen privaten Räumen trafen sich alle Persönlichkeiten, die seinerzeit Rang und Namen hatten.

Dreißig Jahre hat Hüseyin in Deutschland gearbeitet, nun erfüllt er sich endlich seinen Traum: eine Eigentumswohnung in Istanbul. Nur um am Tag des Einzugs an einem Herzinfarkt zu sterben. Zur Beerdigung reist ihm seine Familie aus Deutschland nach. Fatma Aydemirs großer Gesellschaftsroman erzählt von sechs grundverschiedenen Menschen, die zufällig miteinander verwandt sind. Alle haben sie ihr eigenes Gepäck dabei: Geheimnisse, Wünsche, Wunden. Was sie jedoch vereint: das Gefühl, dass sie in Hüseyins Wohnung jemand beobachtet.

Gilles Kepel zählt unbestritten zu DEN gefragtesten Experten als Soziologe und Arabist für den Nahen Osten. In diesem Buch beschreibt er die seit Jahren veränderte Entwicklung durch Covid und deren Auswirkungen flächendeckend in Nordafrika, Saudiarabien, Jordanien, Syrien, Irak und alle weiteren Länder des Nahen Ostens. Wie die Regierenden, unter ihnen Erdogan, mit den Folgen in gesundheitspolitischer, aber auch wirtschaftlicher Hinsicht umgehen, ist fundiert und anschaulich dargestellt. Er zeigt auf, wie das sog.

Beth Moon zählt zu den großen Naturfotografinnen der Welt. Mit vorliegendem Band hat sie eine beeindruckende Foto-Dokumentation der mittlerweile seltenen Affenbrotbäume, genannt Baobas, in Madagaskar, Botswana & Südafrika und Senegal geschaffen. In Tagebuchaufzeichnungen beschreibt sie ihre Reise zu diesen majestätischen Naturwundern. Am 06.Dezember 2018 bucht sie ihren ersten Flug von San Francisco nach Madagaskar. Ihre, wie sie selbst es bezeichnet, Pilgerreise führt sie zu entlegenen Dörfern, zu ungewöhnlichen Baumalleen, zu Stammeshäuptlingen und Naturreservaten.

"Alles, was wir unserem Körper zuführen, hat Einfluss auf unsere Gesundheit".-Dies gilt natürlich nicht nur für den Körper, sondern auch für unsere Seele. Deshalb ist es gerade in unserer heutigen schnelllebigen Zeit wichtig, der Seele Gutes zu tun. Die Kurzgeschichten und Zitate in dem Büchlein unterteilen sich in: Vitamine zum Glücklichsein, zum Leben, zur Seelenstärkung, für Hoffnung und für das Leben in der Gemeinschaft. Aus all den wunderschönen Geschichten denke ich noch lange an die eine, als ein junger Flüchtling im Zug vom Schaffner angesprochen wird und dieser ihn nicht versteht.

Melanie ist eine junge Mutter, die nur so von Glück umgeben ist. Zumindest in ihrer selbst-errichteten Scheinwelt. Über Youtube und andere Kanäle filmt sie ihre wunderbaren Kinder, ihre Alltagsbegebenheiten, ihre rosa Welt. Damals, als Melanie selbst noch ein Kind war, wurde ihre Schwester ihr immer vor gezogen. Die Mutter hatte für Melanies kindliche Bedürfnisse und deren Drang nach Aufmerksamkeit keinerlei Gespür.

Der auf historischen Aufzeichnungen beruhende Roman erzählt von Susanna Faesch, einer jungen Frau, die im 19. Jahrhundert eine lange Reise quer durch die Vereinigten Staaten unternahm, um den Indianerhäuptling Sitting Bull zu treffen. Alex Capus hat das Leben und Wirken dieser Frau in einen fantastischen Roman verflochten, der die Zeit um 1880 lebendig werden lässt. Susannas Mutter Maria verlässt Mann und Söhne in der Schweiz, um ihrer Liebe nach New York zu folgen. Schon lange fühlt sie dieses Fernweh, diese Sehnsucht nach mehr im Leben.

Unbestritten: seit Corona boomen Tagesausflüge in der eigenen Region. Der Emons-Verlag hat genau für solche Ausflugs-Tipps einen weiteren hochinteressanten Band herausgebracht, nämlich über unsere großen und kleinen Gotteshäuser in Franken. Hier findet sich nicht nur die Ansbacher St.Gumbertus und die Synagoge. Wer kennt die Entstehungsgeschichte der Bayreuther Schlosskirche oder der Schottenkirche Don Bosco in Würzburg? Allein über Idee und Bau der Weidenkirche in Pappenheim muss man gelesen haben!