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Vor aller Augen

Paul Gaugin, Egon Schiele, Rembrandt, Edvard Munch und viele andere große Meister der Portrait-Malerei sind in diesem Band vertreten. Allerdings erfüllen sie hier nicht die Position der Hauptprotagonisten, sondern eher die der seitlich abgestellten Statisten. Zu Wort kommen die Frauen, die von diesen Künstlern gemalt wurden. Der Leser erfährt von den Gedanken, Wünschen und Erlebnissen der Dargestellten, ohne Rücksicht auf Zeitepochen und Hintergründe. Beeindruckt haben mich die Geschichten von Madeleine und von Joanna Hiffernan. Madeline wurde im Jahr 1800 von der Künstlerin Marie-Gullemine Benoist portraitiert. Geboren wurde Madeline im fernen Guadeloupe. Als Sklavin arbeitete sie auf den französischen Plantagen. Es half ihr nicht viel, immer wieder von Benoist zu hören, wie schön sie sei. Und dass sie als "Neues Frankreich" in die Geschichte eingehen würde. Für Madeleine änderte sich nämlich trotz ihrer Berühmtheit rein gar nichts. Auch die Irin,Joanna Hiffernan erzählt von ihren Erlebnissen mit ihrem Portraitisten, dem Amerikaner James Abbott Whistler. Das berühmte Bild nennt sich "White Girl" oder auch "Symphony in White". Ihre Liebe zueinander konnte nicht stand halten. Zum einen war da Whistler's Mutter, die allgegenwärtig herrschte, zum anderen bestand Nirgendwo eine feste, ausschließliche Verbindung zwischen den beiden. Erstaunlicherweise aber fühlte sich Joanna für Whistler's Sohn verantwortlich und kümmerte sich rührend um ihn...

Ob erfunden oder nicht: man merkt, dass sich die Autorin lange mit dem Thema befasst hat und viele Details zum Vorschein kommen. Einfach erstaunlich, wie sich Martina Clavadetscher in diese Gestalten der Kunstgeschichte einfühlen kann!

Mit Begeisterung gelesen und empfohlen von A.Burger

 

Einband: gebundenes Buch
EAN: 9783293005877
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Kategorie: Sachbücher