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Monde vor der Landung

Clemens J. Setz hat sich mit seinem neuen Roman Zeit gelassen. Und dies ist meistens ein gutes Zeichen, wenn ein preisgekrönter Autor sich nicht dem Drängen nach neuem und neuem und neuem Stoff unterwirft, sondern sich durchaus auch Zeit lässt, seinen Roman zu entwickeln. Dem Georg-Büchner-Preisträger von 2021 ist mit Monde vor der Landung" dadurch auch ein großer neuer Wurf gelungen.

Er schildert die Geschichte des Wormser Schriftstellers Peter Bender, der sich zu Beginn der Zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts einen Namen macht: er begründet eine Religiosgemeinschaft und verficht die so genannte Hohlwelt-Theorie, was ihm immer wieder in Konflikt mit dem Gesetz bringen lässt. Der Roman vereint so vieles, ein wunderbares Zeitportrait des Inflationsjahres 1923 verbunden mit den schrägen Theorien des Hauptprotagonisten und einem Rückblick auf dessen Zeit im ersten Weltkrieg. So ein Roman kann nur von einem österreichischen Schriftsteller stammen, die immer wieder mit einer wunderbare Melange aus Schrägheit, Tiefsinnigkeit und ernsthafter Auseinandersetzung auffallen. Die Lebensgeschichte Benders, die im völligen Verfall der Familie während der Nazi-Diktatur endet - seine Frau ist Jüdin - spiegelt tatächlich die Zerissenheit dieser Zwischenkriegsjahre wieder, ein eigener Kosmos in dem man hineintauchen kann.

Gelesen und empfohlen wurde "Monde vor der Landung" von Bernhard Meyer

Roman
Einband: gebundenes Buch
EAN: 9783518431092
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Kategorie: Romane