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Isidor - Ein jüdisches Leben

Die in Tel Aviv geborene Journalistin greift das Leben ihres Urgroßonkels auf und verflechtet einen flüssig zu lesenden biografischen Roman daraus. Isidor -oder auch Innozenz oder Ignaz- Geller lebte in Wien, als die Nationalsozialisten an die Macht kamen. In den Zwanzigern schaffte er es, sich aus der familiären Armut zu befreien und wurde ein bekannter Wiener Kommerzialrat und Kunst- und Musikliebhaber. In seinen privaten Räumen trafen sich alle Persönlichkeiten, die seinerzeit Rang und Namen hatten. Unter ihnen fand sich auch die spätere legendäre Operetten-Sängerin Ilona Massey und der außergewöhnliche Mode- und Reportagefotograph Martin Munkácsi.

Der Roman beginnt mit Briefen von Shelly Kupferbergs Großvater Walter, dem Neffe von Isidor. Durch ihn beschreibt sie die damalige Kulturgesellschaft der Großstadt Wien rund um Isidors Wirken. Dieser war einer der einflussreichsten Mäzene der Wiener Boheme und genoss großes Ansehen. Die langsam aufkommenden Nationalsozialisten machten ihm keine Angst, denn er wähnte sich aufgrund seines Standes in Sicherheit. Was ein verheerender Irrtum war. Als sich die Partei immer mehr ausbreitete, entschlossen sich viele seiner Freunde und Verwandten dazu, die Stadt oder gar das Land zu verlassen. Doch Isidor blieb. Angestellte seines Haushaltes verrieten ihn als Juden und gaben an, er hätte Kunstschätze versteckt. Darauf hin wurde er zum Verhör abgeholt, aus dem er als gebrochener Mann erst nach Tagen wieder in sein Haus in Wien zurück kehrte. Noch im Sterbebett bat er seinen Neffen, eine letzte Nachricht an seine geliebte Ilona, die schon in die USA ausgewandert war, zu schreiben.

Ein Buch, das zum Weiter-Recherchieren einlädt über eine Zeit, von der man glaubt, schon so Vieles zu wissen...

Gelesen und empfohlen von A.Burger

Ein jüdisches Leben
Einband: Leinen
EAN: 9783257072068
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Kategorie: Romane