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Dschinns

Dreißig Jahre hat Hüseyin in Deutschland gearbeitet, nun erfüllt er sich endlich seinen Traum: eine Eigentumswohnung in Istanbul. Nur um am Tag des Einzugs an einem Herzinfarkt zu sterben. Zur Beerdigung reist ihm seine Familie aus Deutschland nach. Fatma Aydemirs großer Gesellschaftsroman erzählt von sechs grundverschiedenen Menschen, die zufällig miteinander verwandt sind. Alle haben sie ihr eigenes Gepäck dabei: Geheimnisse, Wünsche, Wunden. Was sie jedoch vereint: das Gefühl, dass sie in Hüseyins Wohnung jemand beobachtet. Voller Wucht und Schönheit fragt "Dschinns" nach dem Gebilde Familie, den Blick tief hineingerichtet in die Geschichte der vergangenen Jahrzehnte und weit voraus...

Diese Familie wird von sechs Perspektiven aus betrachtet: Die Eltern, die 1979 aus der Türkei nach Deutschland kommen, deren vier Kinder, die später nach Deutschland kommen, und eben eine geheimnisvolle Ich-Pespektive (der Dschinn?), der seinen Blick auf diese Familie wirft, die nie wirklich im Deutschland der 90er-Jahre, in dem man immer noch von "Scheißtürken" spricht, ankommt. Jede der sechs Personen hat ihre Geheimnisse, mit jedem Familienmitglied und dessem Schicksal taucht man mehr in das Familiengeschehen ein und erst mit dem überraschenden Tod des Vaters beginnt man miteinander zur reden...

Dies ist ein Familienroman der ganz besonderen, anderen Art, der dem "deutschen" Leser oftmals die Augen öffnet. Nach dieser Lektüre hinterfragt man immer wieder seinen eigenen Standpunkt. Die Autorin Fatma Aydemir wurde 1986 in Karlsruhe geboren und für "Dschinns" mit dem Robert-Gernhard-Preis ausgezeichnet.

Und jetzt, wie ich finde, verdientermaßen nominiert für den Deutschen Buchpreis 2022!!!

Gelesen und empfohlen von Monika Seyerlein

 

 

Roman
Einband: gebundenes Buch
EAN: 9783446269149
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Kategorie: Romane