Den Rahmen dieser Geschichte um den jungen William bildet die Katastrophe von Aberfan (einem walisischen Ort) im Jahr 1966.

William Lavery wächst als behütetes Kind bei seinen Eltern im England der 50er Jahre auf. Sein Vater ist von Beruf Einbalsamierer und arbeitet im eigenen Betrieb, zusammen mit seinem Zwillingsbruder Robert. Als Williams Vater tragisch ums Leben kommt, ist es für dessen Frau - Williams Mutter Evelyn - nur noch wichtig, dass William keinesfalls in die Fußstapfen seines Vaters tritt. Deshalb versucht sie den gesangsbegabten Jungen in einem Chor unterzubringen. Tatsächlich schafft er es bis zum Cambridge Choir in King's Chapel. Dort dürfen nur die Besten des Landes mitsingen. Im Moment seines so sehr herbeigesehnten Solos passiert das Unglaubliche: er verstummt und verlässt die Kathedrale. Während des Lesens steigt die Spannung, denn erst am Schluss wird der Grund hierfür beschrieben. Voller Verzweiflung glaubt er des Singens nicht mehr würdig zu sein und distanziert sich mit Hass im Herzen von seiner einst so geliebten Mutter. Sein Onkel und dessen Lebensgefährte führen noch immer das Bestattungsunternehmen, in dem Williams Vater tätig war. Dort will William nun leben und seiner neuen Berufung, Einbalsamierer zu werden, folgen. Am Tag seiner Abschlussfeier hält das ganze Land den Atem an. Es ist der 21.Oktober 1966. Der Tag, an dem Aberfan von einer gewaltigen Kohle-Erdmasse verschüttet wird. Unter den Opfern sind viele Kinder. Sofort steht es für William fest, in Aberfan zu helfen. Danach ist er nicht mehr derselbe. Selbst bei Gloria, seiner Freundin, hat er Schwierigkeiten, sich zu öffnen. Erst, als er nach vielen Jahren Stille wieder auf seinen einstmals besten Freund Martin trifft, ändern sich die Dinge...

Was für ein Buch!  Die Autorin, Jo Browning Wroe, stammt selbst aus einer Bestatterfamilie in Birmingham. Ihr vorliegendes Debüt hat mich tief beeindruckt! Unbedingt lesenswert!

A.Burger