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Sechzehn Pferde

Es ist ein Debüt der besseren Art, und das ist noch gewaltig untertrieben. Der Debüt-Roman von Greg Buchanan "Sechzehn Pferde" entwickelt seine Wucht jedoch langsam, schleicht sich lansam ins Unterbewusstsein ein und man wird unmerklich in diese Geschichte hineingezogen, die doch recht ungewöhnlich und scheinbar harmlos zugleich beginnt. Am Anfang stehen 16 Pferdeköpfe, kreisförmig eingegraben im dunklen Ackerboden, ein Auge allein blickt heraus. Mit den beginnenden Untersuchungen, zu denen die Veterinärforensikerin Dr. Cooper Allen hinzugezogen wird, wird klar, dass der Fall über den Mord an den Pferden, über das Thema Tierquälerei hinausgeht. Dies wird spätestens beim Milzbrandausbruch klar, aber ab diesem Zeitpunkt gibt es für die LeserInnen kein zurück mehr... Denn der Roman lebt nicht nur von dem Kriminalfall, sondern auch von der Atmosphäre des Niedergangs des englischen Küstenortes Ilmarsh im Zeichen von Brexit, wirtschaftlichem Niedergang und Hoffnunslosigkeit. Die Kolorierung ist auch dementsprechend dunkel und düster, schon fast ein wenig mystisch. Dabei ist "Sechzehn Pferde" ungemein dicht geschrieben, wirkt jedoch am einen oder anderen Punkt ein klein wenig überfrachtet, Greg Buchanan hat im Übereifer des Debüts vielleicht das eine Thema oder den anderen Strang zuviel eingebaut. Dies tut dem Lesegnuss jedoch keinen Abbruch, lässt einem trotzdem nicht die Finger von diesem Buch nehmen und ist wirklich eine empfehlenswerte Kriminallektüre.

Gelesen und besprochen von Bernhard Meyer

Roman
Einband: gebundenes Buch
EAN: 9783103974881
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Kategorie: Krimi